Saunabeleuchtung
Arno Henk hat in seiner Sauna eine Beleuchtung auf Basis von handelsüblichen Deckenstrahler eingebaut.
Ich habe mir sowas auch gewünscht und dachte damals an einen Sternenhimmel mit Glasfaser Leuchten. Der Preis hat das Projekt gestrichen.
Weder Arno noch ich übernehmen irgendeine Gewähr für die hier gemachten Angaben, ein eventueller Nachbau erfolgt auf eigene Verantwortung. Denke immer daran: wir sind keine Profis.
Arno erzählt hier von seinem eigenen Projekt.
Allgemeines
Ich betreibe meine Sauna meist so bei 85° C bis 90° C (Temperaturmessung ca. 15 cm unter der Decke, 30 cm seitlich vom Ofen) und einer rel. Luftfeuchte von 20% - 30% erreicht durch entsprechende Aufgüsse. Format der Sauna 2 m x 2 m x 2 m, Ofenleistung 9 kW, Saunakabine, Temperatur- + Lichtsteuerung selbst aufgebaut.
Das von mir / meiner Frau bevorzugte Klima ist ein Mittelding zwischen finnischer Sauna und Soft- oder Biosauna. Man schwitzt genügend, die Hitze belastet aber noch nicht so sehr den Kreislauf. Die Sauna ist seit 8 Monaten einsatzbereit und wurde bisher ca. 25 x genutzt.
Die verwendeten Bauteile für das Licht in der Sauna sind im Prinzip handelsübliche 12 Volt / 20 Watt Holgenstrahler zur Deckenmontage, wie es sie in jedem Baumarkt gibt.
Mit folgender Einschränkung: Man muss sich die ringförmigen Strahlerfassungen etwas genauer angucken und die richtige Ausführung aussuchen - aber die meisten Modelle dürften in Frage kommen.
Hitzebeständigkeit 1
Die von mir ausgesuchten Fassungen sind komplett aus nicht lackiertem Metall, der Stecksockel zur Stromversorgung ist aus Keramik, die Kabel haben eine hitzebeständige Silikonummantelung, die Lampen selbst sind sowieso hitzebeständig - im Prinzip also alles saunataugliche Technik.
Ich habe 2 Pakete mit je 5 schwenkbaren Strahlern bei Hornbach gekauft und auf 2 Holzgrundplatten vormontiert. Dabei müssen die beiden Spannbügel pro Fassung aus Platzgründen – nach ca. 1-2 cm Überstand übers Montageloch - nach oben gebogen werden. Die 5 Kreisbohrungen sollten so knapp wie mögl. ausgeführt werden, da man ja von hinten an die Lampen drankommt habe ich die Bügel erst nach dem Durchstecken der Fassungen eingeklemmt.
Um buntes Licht produzieren zu können, habe ich mich für die günstige Variante mit Farbfolien in rot , blau, grün und gelb entschieden.
Die Folie ist farbecht und hitzebeständig und gibt´s bei Conrad – Elekronik (Bestnummer 58 32 43–77). Die Folie ist eigentlich für 300 Watt Strahler gedacht und damit für Temperaturen deutlich über 200° C geeignet.
Voraussetzung für die Folienvariante ist, dass die Strahler über Spannringe in der Fassung gehalten werden, die dazu geeignet sind, die möglichst genau kreisrund ausgeschnittene Folie vor dem Strahler zu halten.
Die eingesetzten 20 Watt-Strahler haben eine plane Frontscheibe und liefern mit einem Abstrahlwinkel von 38° einen ausreichend großen Leuchtkegel. Der 5te Strahler in der Mitte hat keine Folie davor - bringt also normales weisses Licht.
Als Strahler könnte man auch Ausführungen mit integriertem Farbfilterglas in rot, blau, grün und gelb kaufen (z.B. bei Conrad Elektronik über die Bestellnummer 55 01 95-77) – allerdings nur als 10° Spot. Es käme auch die "Serie True Color" von Paulmann in Frage.
Eine weitere Alternativlösung zu den Folien: Vorsatzscheiben aus Glas der Fa. Paulmann (www.paulmann.de unter Produkte / Zubehör / Vorsatzscheiben). Hier müsste man wissen, ob die Ringfassung noch genug Luft hat, um die ca. 1,5 mm dicken Glasscheiben aufzunehmen. Bei dieser und auch bei der Folien-Lösung ist man frei in der Wahl der Strahlerausführung bezügl. Leistung und Abstrahlwinkel.
Unterbringung
Die beiden Deckenelemente meiner Sauna, jeweils im Format 1 m x 2 m, mit 10 cm dicker Isolationsschicht (doppelt so dick als die Wandisolation),
die ich außerhalb des Saunaraumes vorgefertigt hatte,
haben entsprechende Aussparungen für den erforderlichen ca. 6 cm tiefen Bauraum der jeweils 5 Strahler.
Der Bauraum ist (wie das komplette Deckenelement) mit Alufolie / Aluklebeband ausgekleidet. Über 5 Bohrungen wird das Silikonkabel nach oben / aussen geleitet. Die Bohrungen sollten nur so groß sein, dass das Kabel gerade so durch passt bzw. leicht klemmt. Auf der „kalten“ Deckenaussenseite wird das Silikonkabel nach einigen Zentimetern an ein normales Kabel gelötet (ab da sind keine wärmebeständigen Kabel mehr nötig).
Betrtieb
1. Stromversorgung: da habe ich einen konventionellen, gewickelten 200 Watt Trafo (von www.paulmann.de) eingesetzt, sodaß alle 10 Lampen gleichzeitig betrieben werden können (obwohl ich das nur einige mal zu Testzwecken gemacht habe). Vor den Trafo könnte man noch einen passenden Dimmer schalten – habe ich aber nicht gemacht.
2. Handbetrieb: Die Farben können einzeln mit jeweils einem Schalter geschaltet werden (siehe Foto 9), dies ist die einfachste techn. Lösung um Farblicht in die Sauna zu bekommen. Man muss sich halt vorher überlegen, welche Farbe oder Farbkombination man zu dem Saunagang haben möchte. Bei den meisten Saunagängen mache ich das so, nutze also kaum den nachfolgend beschriebenen automatischen „Color“ - Betrieb.
Wenn man sich für diese Variante entscheidet dürfte man mit ca. 80 Euro klarkommen (10 Strahler für 30 Euro, Trafo für 30 Euro, Folie für 10 Euro, der Rest für Kabel, Schalter und Steuergehäuse
3. Automatik Betrieb Im Color – Betrieb werden die Farben automatisch nacheinander durchgeschaltet, die Zeitspanne bis die nächste Farbe geschaltet wird, ist einstellbar, beim Umschalten gibt es eine Überschneidungsphase von ca. 5 Sekunden, in der die bisherige und neue Farbe gleichzeitig leuchten.
Die elektronische Schaltung ist ein modifiziertes 4 Kanal-Lauflicht das 4 Relais ansteuert und so die 12 Volt – Spannung des Trafos entsprechend an die Lampen verteilt.
Der Aufbau ist eher was für Elektronikbastler, wer also schon mal einen Bausatz (z.B. Lichtschranke, Dimmer, Temperaturfühler) zusammen gelötet hat, dürfte die Schaltung hinbekommen. Falls genügend Interesse bezügl. Nachbau besteht, würde ich den Aufbau in einer Doku beschreiben.
Erfahrungen
Das System funktioniert einwandfrei, die ersten Tests mit der neuen Sauna, die mehrmals bis 110° Temperatur über eine Dauer von 2 Stunden gingen, zeigten keine Schwachstellen der Beleuchtungseinheit.
Auch nach ca. 25 bisher durchgeführten Saunagängen bei 90°C gabs keine Probleme.
Der Hersteller der von mir verwendeten Halogenstrahler und der Strahlerfassungen macht zwar keine Einschränkungen bezüglich den Umgebungstemperaturen, aber die Dinger sind bestimmt nicht vom Hersteller unter Berücksichtigung eines eventuellen Saunabetriebs entwickelt worden – auch wenn sie - nach meinen Erfahrungen - gut dafür geeignet sind.