Saunaofen an zwei getrennte 230V/16A Anschlüsse?

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ostertag
Beiträge: 1
Registriert: 5. Januar 2009, 15:46

Saunaofen an zwei getrennte 230V/16A Anschlüsse?

Beitrag von ostertag »

Hallo zusammen,

ich spiele mit dem Gedanken, eine Sauna in einen (bisher) Abstellraum von ca. 3x1x2 m einzubauen. Nach allgemeiner Ansicht ist hierfür eine Ofenleistung von 4,5 - 6 kW erforderlich. Leider ist dort kein Drehstromanschluß vorhanden, die Verlegung eines solchen wäre mit großem Aufwand verbunden (durch zwei Stockwerke). Relativ einfach könnten jedoch zwei unabhängig abgesicherte 230V-Anschlüsse (aus zwei unterschiedlichen Phasen des Hausanschlusses) herangeführt werden, so dass die elektrische Leistung prinzipiell zur Verfügung stünde. Gibt es Saunaöfen und Steuergeräte, die man auf diese Weise VDE-konform anschließen kann (darf)? Keine Angst, ich will das gar nicht selbst machen, ich will nur erst mal wissen, ob es überhaupt geht.

Soweit ich weiß ist es nicht zulässig, die beiden Nulleiter zu verbinden oder beide Phasen über einen der Nulleiter zurück zu führen. Also wenn der Ofen nur einen Nulleiteranschluß hat wie für Drehstrom üblich geht es nicht. Aber vielleicht gibt es ja Öfen, wo man die Nulleiter auch trennen kann, und dann je die Hälfte der Heizstäbe mit der einen und der anderen Leitung betreiben. Inwiefern das Steuergerät betroffen ist, weiß ich nicht. Wenn es nur die Phasen schaltet, könnte es schon gehen.

Auch durch einen Anschluß der Heizelemente ZWISCHEN die beiden Phasen ließe sich natürlich theoretisch bei 400V und 16A die benötigte Leistung von 6 kW generieren. Aber das kommt wahrscheinlich noch viel weniger in Frage, zumindest kräuseln sich mir bei dem Gedanken die Zehennägel.

Die andere Möglichkeit wäre, einen 3,5 kW Ofen einzusetzen und ca. 2 Kubikmeter des Saunaraums (unter den Sitzbänken) durch eingesetzte Bretter vom Luftaustausch abzuschließen. Dadurch ließe sich das frei zirkulierende Volumen wohl auf etwa 4 Kubikmeter reduzieren. Davon wurde mir aber schon abgeraten, weil dann keine Kreiszirkulation im Raum mehr entstehen könne.

Die letzte Alternative wären wahrscheinlich 2 getrennte Öfen. Aber das möchte ich nur ungern machen, schon aus Platzgründen.

Ich würde mich sehr freuen, Meinungen zu hören und Anregungen zu bekommen, wie ich am besten vorgehe.

freundliche Grüße und schonmal vielen Dank,
Friedrich
Olli
Beiträge: 161
Registriert: 30. Juli 2006, 15:25

Beitrag von Olli »

Ich bin zwar auch nur Hobbyelektriker, aber ich würde den Aufwand für den Drehstromanschluss in Kauf nehmen.
Alles andere ist m.E. Pfusch und wenn es hinterher dann doch nicht richtig funktioniert, ärgerst du dich schwarz ....

Gruß,
Oliver
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mcmaximoto
Beiträge: 3
Registriert: 18. Februar 2009, 18:42

Beitrag von mcmaximoto »

Hi,
Du hast aber ein schwieriges Problem!
Ich weiß nicht, ob schon etwas geschehen ist bei Dir !
Folgendes: Ich als E-technik-Meister sehe im Moment keinen Grund, warum die beiden Neutralleiter nicht verbunden werden dürfen, solange sie über einen gemeinsamen RCD (Fehlerstromschutzschalter) geschaltet sind. Dann müsste man noch wissen, ob die beiden Steckdosen die gleiche Phase haben oder eine z.B. auf L1 und eine auf L2 liegt. Wenn das der Fall ist, ist zwischen den beiden Leitern 400 V. Wenn sie die gleiche Phasenlage haben ist keine Spannung messbar. Klemmt man die beiden Leitungen parallel könnte man so ca 20 Ampere ( Je nach Verlegeart)drüberführen und hätte dann eine mögliche Ofenleistung von 4,5 kw.
Ob das reicht hängt von der Kabine ab.
Die Leitungen müssen dann entsprechend gekennzeichnet werden.

Ob es Öfen gibt mit 2 getrennten Heizspiralen wage ich zu bezweifeln.

Elektrotechnisch gesehen ist es auf jeden Fall besser eine eigene Drehstromleitung von der Verteilung zu legen. Der Querschnitt muss dem Ofen angepasst werden, mind. aber 2,5 qmm

Es gibt noch andere Versionen die techn. funktionieren aber ich rate eher davon ab wie z.B. Drehstromofen auf 2 Phasen laufen lassen oder so...

Hoffe ich konnte weiterhelfen
chrilan
Beiträge: 32
Registriert: 26. März 2009, 20:48

Beitrag von chrilan »

Hi, ich bin gelernter Elektriker und habe dasselbe Problem, meine Lösung wird sein, dass ich an den Drehstromanschluß des E-Herdes gehen werde, und dort eine Vorrangschaltung installiere. D.h., dass wenn die Sauna läuft, hat der E-Herd keinen Strom (oder umgekehrt). Diese Lösung ist Sicher, kostengünstig und VDE-konform (solange eine RCD mit 0,03A vorgeschaltet ist). Lass das aber jemanden machen, der kann was er tut, und nicht nur tut was er kann !
MfG Christoph
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