Sauna in GFK-Boot

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Mephistopheles
Beiträge: 3
Registriert: 3. April 2020, 19:56

Sauna in GFK-Boot

Beitrag von Mephistopheles »

Hallo zusammen,


meine Name ist Markus, ich bin 54 Jahre alt und komme aus Hannover.
Dies ist hier mein erster Beitrag.

Vielleicht kurz etwas zur Vorgeschichte:
Ich habe als Aprilscherz in einem Segelbootforum über den Umbau der Bugkabine zur Sauna in einer Neptun 22 berichtet.
Man muss dazu sagen, dass die Neptun 22 eine recht kleine Segelyacht ist (6.8m lang, 2.4m breit)
Die Bugkabine ist ca. 2m lang, nach hinten 1.8m breit und verengt nach vorne hin bis auf ca. 0.4m. Die Höhe schätze ich auf knapp 1.5m nach vorne hin niedriger (der Bug halt).
Nachdem ich mit dem Bericht einen Forenteilnehmer erwischt habe, kam als 2. Antwort gleich "Aprilscherz".
Danach lief es etwas aus dem Ruder (Wortwitz).
Einige Teilnehmer meinten, wenn man nicht auf dem Boot schlafen muss, wäre der Platz durchaus für eine Sauna ausreichend.
Ein Beitrag kam zum Anderen und inzwischen bin ich nicht mehr so sehr davon überzeugt, dass das reine Spinnerei ist.

Daher jetzt meine Fragen:
1. Wie würde die Kabine konstruktiv aussehen? Grundgerüst mit Unterbrechungen zur Hinterlüftung, dann Dämmmaterial, Dampfsperre (Alufolie), Holz?
2. Rumpf innen ebenfalls dünn dämmen um Kondenswasser an der Außenwand zu minimieren?
3. Zwangsbelüftung des Hohlraumes?
4. Was für einen Ofen? Ich würde hier zu einem Gasofen tendieren, um unabhängig vom Landstrom zu sein, der auch nicht besonders hoch abgesichert ist. Welche Leistung? Schornstein würde dann durch das Deck nach außen geführt. Bei Nichtgebrauch wäre dieser abgedichtet, da überkommendes Wasser ja nicht im Bootsinneren landen soll. Bei Gebrauch kann durchaus eine Verlängerung (Falls sinnvoll) gesteckt werden.

Ich weiß, dass ich 'ne Menge Fragen stelle, zumal das hier mein erster Beitrag ist. Wenn ich etwas nicht bedacht habe, darf auch gerne darauf hingewiesen werden. Bin halt diesbezüglich recht ahnungslos. Ich habe wirklich schon einiges gegoogelt, kam aber irgendwann nicht mehr weiter. Ist halt etwas speziell.
Werkzeug und handwerkliches Geschick ist überigens vorhanden.

Ich danke fürs Lesen und freue mich auf Antworten.


Schönen Gruß
Markus
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finsterbusch
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Re: Sauna in GFK-Boot

Beitrag von finsterbusch »

hallo markus,
so originell die idee ist..umso unwahrscheinlicher ist eine lösung.
gasöfen - sind leistungsmäßig so klein nicht auf den markt...
seeehr teuer
..und alle öfen brauchen eine mindesthöhe...dein ofen müßte ja nach vorn
du kannst mir ja mal deine telnr. per pn mitteilen - aber es wird seeehr schwer
gruß frank
Mephistopheles
Beiträge: 3
Registriert: 3. April 2020, 19:56

Re: Sauna in GFK-Boot

Beitrag von Mephistopheles »

Hallo Frank,


danke für Deine Einschätzung.
Der Ofen soll keinesfalls nach vorne. Hier ist die Höhe wirklich nicht ausreichend.
Plan wäre den Ofen neben die Tür auf die backbordseitige Abtrennung (Fahrtrichung links) zu montieren. An Backbord dann eine kurze Bank Richung Bug zum Sitzen, an Steuerbord eine längere zum Liegen.
Hier mal ein Link:
https://www.neptun-yachten.de/resources ... chnung.png
Der leicht ovale, zum Teil gestrichelte Teil direkt am Bug ist der Ankerkasten (Öffnung nur vom Deck aus, kann komplett verkleidet werden). Der muss bleiben.
Die feiner gestrichelten Linien vom Bug bis zum Durchgang sind Stauraum und Unterlage für die Matratze. Diese Kisten würden entfernt werden, so dass man Platz bis zum Rumpf hätte.

Meine neue Frage ist:
Kann man ohne Hinterlüftung bauen? In dem Fall würde direkt auf den (natürlich 100% wasserundurchlässigen) Rumpf geschlossenzelliger Schaumstoff geklebt, also dort erstmal keine Kältebrücken, kein eindringendes Wasser, kein Gammel. -> am GFK keine Feuchtigkeit. Darauf dann die Isolierung, dann die Dampfsperre, dann das Holz.
Aufgrund des geringen Innenvolumens und der geringen Höhe wäre auch ein kleiner Elektroofen vorstellbar. Viel Leistung wird ja für dieses Volumen nicht notwendig sein.

Natürlich wäre es möglich, hierfür einen Profi zu buchen. Leider wird das unverhältnissmäßig teuer und würde den Bootswert deutlich überschreiten (gebrauchte kleine Yachten sind unglaublich preiswert). Der Plan wird nur weiterverfolgt, wenn es nicht zu preisintensiv wird (viel Holz und Isoliermaterial braucht es ja nicht, Elektroöfen sind nicht teuer).
Bitte nicht falsch verstehen. Ich bin nicht geizig, will aber beim Materialwert im (zur Not auch auch hohen) dreistelligen Bereich bleiben. Zeit rechne ich nicht. Der Kahn ist Hobby. Werkzeug ist vorhanden. Wenn neues Werkzeug angeschafft werden sollte, kommt das nicht mit in die Kalkulation. Werkzeug kann man ja immer gebrauchen. :D

Wenn das Deiner Meinung nach nicht möglich ist, wäre das kein Beinbruch. Falls Du eine Möglichkeit siehst, schicke ich Dir gerne meine Nummer.


Schönen Gruß
Markus
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finsterbusch
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Re: Sauna in GFK-Boot

Beitrag von finsterbusch »

klare antwort: nein man nach allgemeingültiger lehrmeinung nicht ohne hinterlüftung bauen.
die, die es trotzdem versucht haben...haben sich nie wieder - aus scham - hier wieder gemeldet

frank
Mephistopheles
Beiträge: 3
Registriert: 3. April 2020, 19:56

Re: Sauna in GFK-Boot

Beitrag von Mephistopheles »

Hallo Frank,

besten Dank für Deine deutliche Meinung.
Bei der dann entstehenden Gesamtwanddicke bleibt wirklich zu wenig Platz in der Bugkabine.
Egal - War in dem anderen Forum immerhin ein netter Aprilscherz.
Sollte ich irgendwann meine Balkonsauna angehen, weiß ich jetzt zumindest, wo ich meine Fragen loswerden kann.

Schönen Gruß
Markus
Teejay
Beiträge: 8
Registriert: 15. Januar 2021, 07:31

Re: Sauna in GFK-Boot

Beitrag von Teejay »

Hallo Markus,

braucht denn die Sauna im Vorschiff überhaupt eine dicke Dämmung? Jetzt mal nüchtern betrachtet ist Landstrom in den meisten Häfen pauschal abgerechnet, der Ofen sollte allerdings nur 230V haben, ob das Stromnetz am Steg aber die Leistung für einen Saunaofen bringt, müßte man prüfen. Wasserkocher und oder Staubsauger klappt ja inzwischen auch ganz zuverlässig.

Der GFK Rumpf sind ja Glasfaser-laminierte Epoxidharzteile, die chemische Verbindung sollte eine Dauertemperaturbeständigkeit von deutlich über 100 Grad haben (Ich vermute mal zwischen 150 und 180 Grad). Das müsste aber die Neptunwerft wissen. Der untere Teil ist ja eh Wassergekühlt.

Vielleicht braucht man also nur das Vorschiff mit ordentlichen Massivholzbohlen verschalen, ohne Dampfsperre und Dämmung, aber einer Verlattung, damit Kondenswasser nicht direkt ins Holz sickert (grade im Innenbereich, wo aussen Wasser am Rumpf steht, wird Wasser kondensieren). Das Kondenswasser wird vermutlich über die Bilge zum tiefsten Punkt laufen und kann dort aufgenommen werden. Und auf jeden Fall ein Schutz unter der Decke über dem Ofen.

Nur als Überlegung. Viel Erfolg !

Gruß,

Thorsten
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