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Hinterlüftung

Verfasst: 23. September 2008, 19:03
von Gazelle
Hallo,

ich kam eher zufällig auf dieses Forum und möchte die Erfahrung der Mitglieder nutzen.

Ich habe mich schon etwas mit dem Thema beschäftigt und habe mit meiner Sauna auch schon angefangen. Je mehr Leute ich frage, umso verwirrter werde ich. Zuerst hiess es, dass ich die Dämmung direkt auf die Kelleraussenwand bringen könne. Ist schlecht, wie ich schn mehrfach gelesen habe. Ist auch kein Problem, hinterlüfte ich halt.

Meine Sauna befindet sich im Keller, also zu 2 Drittel im Erdreich. Es handelt sich um ein Kalksandsteinmauerwerk. Ich denke, das Mauerwerk ist einigermaßen dicht. Vom Boden ab gesehen springt die Mauer nach ca. 50 cm um ca. 6 cm zurück, d. h. sie ist dann ca. 6 cm dünner. In diesem untereren Bereich habe ich die Wand mit einer schwarzen Isoliermasse abgedichtet. Ich will nun im oberen Teil der Wand (Gesamthöhe 201 cm) vom Absatz bis zur Decke 4 x 6 cm Kanthölzer vertikal anbringen, um dann die gesamte Fläche mit Verlegeplatten (Nut- und Feder - 12 mm) zu verschalen. Damit habe ich natürlich einen Zwischenraum mit Luft, aber wie soll diese zirkulieren, wenn ringsum komplett abgedichtet ist? Verstehe ich das Zirkulieren hier falsch? Mir hat man heute erklärt, dass ich unten und oben Öffnungen lassen muss. Dies würde aber bedeuten, dass ich erheblich stärkere Kanthölzer im oberen Bereich aufbringen muss, damit ich von unten lüften kann. Ich hoffe, dass ich mich verständlich ausgedrückt habe. Ausserdem meinte der Herr von der Saunabaufirma, bei der ich heute mal vorbeigeschaut habe, dass ich auf die Mauer zuerst mal eine dünne Folie aufbringen muss (natürlich erst eine ganz dünne Lattung auf die Mauer - dann die dünne Folie) und dann erst mit der eigentlichen Hinterlüftung beginnen soll. Es soll dadurch verhindert werden, dass von aussen durch die Mauer Feuchtigkeit nach innen kommt.

Ich habe natürlich noch viele Fragen, die aber auch zu einem späterern Zeitpunkt noch gestellt werden können. Im Moment geht es nur um die Aussenwand, die am Samstag angefangen werden soll.

Jetzt schon mal Danke.

Gruss

Verfasst: 24. September 2008, 08:33
von ThoZas
Hallo Gazelle,

ich weiß nicht genau wie Deine Sauna aussehen soll, aber ich nehme an Du bauste einen Raum zur Sauna aus. Also keine Saunakabine in einen Raum reinstellen.

Wie Du schon geschrieben hast: Hinterlüftung unbedingt notwendig.
Wenn die Sauna nun hinterlüftet wird, wird die Feuchtigkeit in diesem Hohlraum von der Luft aufgenommen und abtransportiert, da sich automatisch eine natürliche Zirkulation einstellen wird.
Woher die Feuchtigkeit kommt ist dann erstmal egal.
D. h. ich würde die Kellerwand auf gar keinen Fall mit einer Folie abdecken. Und wofür die Folie hinterlüften wenn vor der Folie noch eine Hinterlüftung ist?
Irgendwie macht das keinen Sinn.

Ich würde folgendermaßen vorgehen:
Wie vom Norbert beschrieben die untere Wand mit 2cm dicken Latten beplanken. Die Latten natürlich nicht 50 cm lang machen und vertikal anbringen. Sonst kann keine Luft zirkulieren.
Ich denke 25cm und schön in die Mitte sollte i. O. sein.

In dem zurückspringenden Teil der Wand entsprechend 8cm (6cm zum Tiefenausgleich und 2cm um auf das Niveau des Hinterlüftung zu kommen) dicke Latten oder 2x4cm, ohne Folie oder Schwarzanstrich wieder als Staffeln andübeln.

Darauf dann die Spannplatte o. ä. usw. usf.

Später muß natürlich eine Verbindung dieses 2cm breiten Hohlraumes zum Vorraum geschaffen werden. Am besten natürlich eine Öffnung unten sowie oben.

Ich habe eine Sauna in einen anderen Raum gebaut aber ein Teil des Raumes als Vorraum genutzt. Dabei habe ich links und Rechts den 2cm Schlitz über die gesamte Höhe offen gelassen und mit einem Lochblech verkleidet.

Ich hoffe meine Erklärung ist verständlich. :D

Gruß
Thomas

Verfasst: 26. September 2008, 09:56
von Gazelle
Hallo Thomas,

alle Erläuterungen sind verständlich. Ich habe nur das Problem, dass ich die Sauna auch in einen Raum baue und nun aber nicht mehr die Möglichkeit habe, rechts, links und oben Lüftungsschlitze anzubringen, die mit der Hinterlüftung der Aussenmauer in Verbindung zu bringen sind.

Ist denn das Problem so gross, dass ich in den nächsten Jahren mit Schimmel zwingend rechnen muss? Von innen kann ja wegen der abgedichteten Dämmung wohl keine Feuchtigkeit raus. Es kann doch nur eventuell von aussen Feuchtigkeit rein. Da ich aber 6 cm Platz zur Dämmung habe, müsste dies doch ausreichend sein, dass eventuell von aussen über da Mauerwerk eintretende Feuchtigkeit "verdunsten" kann. Vorteil bei mir ist, dass auf dem Absatz (50 cm von Boden) die Heizungsrohre für die Versorgung des Nachbarraumes laufen. Dadurch wird zumindest im Winter immer mal wieder gewärmt.

Meinst Du, ich muss mir dann noch Gedanken wegen Schimmel machen?

Gruss

Bernd

Verfasst: 29. September 2008, 11:54
von ThoZas
Hallo Bernd,

warum Du keine Lüftungsschlitze zwischen Hinterlüftung und Vorraum lassen kannst weiß ich natürlich nicht.
Ich kann Dir auch nicht sagen, ob Du mit Schimmel rechnen mußt.
Aber wenn ich an so manche Situation denke (Aussenwand hinter Schrankwand, Aussenwand hinter Öltanks, usw.) würde ich sagen: mach es nicht.
Aber wie ich oben schon formuliert habe: ich kann es technisch, fachlich nicht felsenfest begründen und beweisen.

Wenn es noch Innenwände wären, könnte es eher funktionieren aber durch Aussenwände die im Erdreich stehen diffundiert mit Sicherheit Feuchtigkeit rein. Wobei die Feuchtigkeitmenge u. a. bestimmt proportional zum Alter des Hauses ist.
Innen wird die Feuchtigkeit von der Luft aufgenommen. Aber auch die ist irgendwann bei fehlendem Austausch und abhängig von der Temperatur gesättigt. Es kommt zur Kondensatbildung. Und dann ist es bis zur Schimmelbildung nicht mehr weit. Ich denke das dann im laufe der Zeit auch die Sporen Ihren Weg finden.

Die Sauna ist ein Bereich der Erholung und zum relaxen. Ich für meinen Teil hätte keine Lust bei jedem Saunagang darüber nachzugrübeln.
Aber wie schonmal gesagt: das ist rein subjektiv.

Gruß
Thomas

Verfasst: 21. April 2015, 14:31
von hulk
ThoZas hat geschrieben: Ich habe eine Sauna in einen anderen Raum gebaut aber ein Teil des Raumes als Vorraum genutzt. Dabei habe ich links und Rechts den 2cm Schlitz über die gesamte Höhe offen gelassen und mit einem Lochblech verkleidet.
Danke für die umfangreiche Erklärung. Wie groß sind denn die Löcher im Blech? Da gibt`s ja zahlreiche Ausführungen in allen erdenklichen Varianten. Siehe hier: http://www.architektur-welt.de/gelochte ... gb-mevaco/ Welche hast du?

Verfasst: 29. September 2015, 15:33
von hulk
Hab mich jetzt mal selber schlau gemacht, was gehen sollte. Hab mal bei Rmig angefragt und mir diverse Bleche empfehlen lassen. Haben eine gute Auswahl: http://rmig.de/produkte/rmig+lochbleche Verblieben sind wir jetzt bei etwa 2 cm großen Löchern. Der Abstand zwischen den Löchern ist in etwa ähnlich bis etwas größer. Sollte passen.