kleine Gartensauna mit Holzofen, genehmigungsfrei
Verfasst: 29. Februar 2016, 21:25
Liebe Forum-Aktive,
nachdem ich kürzlich umgezogen bin und ich meine erste selbstgebaute, kleine Sauna im Garten zurück lassen musste, habe ich mir nun eine neue Gartensauna gebaut.
Ganz anders als meine erste Gartensauna (4 cm-Bohlen, E-Ofen), weil diese nun weit hinten im Garten stehen sollte, eine dicke Stromleitung schwierig zu verlegen war und mein Herz sowieso für einen Holzofen schlägt.
Weil ich mir bei meinen Planungen, Möglichkeiten und Unmöglichkeiten sehr viele Hinweise aus diesem Forum gezogen habe, möchte ich meine just fertiggestellte, kleine 2-Personen-Sauna mit Holzofen gerne vorstellen und mich vielleicht so bei den Forum-Emsigen bedanken.
Das größte Problem, was gelöst werden musste, betraf die Abnahme durch den Schornsteinfeger.
Hinsichtlich einer Genehmigung für eine Holzofensauna in dem kleinen, bereits vorhandenen Gartenhäuschen machte er mir wenig Hoffnung, insbesondere wegen Grundstücksgrenzen, Nachbarbebauung, Schornsteinhöhe.
Aber er machte mich auf eine schöne Möglichkeit aufmerksam:
Jede Befeuerungsanlage, die in einem festen Gebäude steht, bedarf seiner Genehmigung. Sofern eine Befeuerungsanlage jedoch mobil ist, wie zum Beispiel in einem Bauwagen, wäre sein Zuständigkeitsbereich nicht mehr tangiert.
Das hieß für mich, meine Sauna kriegt Räder und ich baue sie so, dass der Schornsteinfeger sie genehmigen würde, wenn sie keine Räder hätte, wenn Nachbarn nicht tangiert wären und - oberselbstverständlich - der Brandschutz gewährleistet wäre.
Die Nachbarn zu meiner Linken und Rechten waren mit meiner Idee sehr einverstanden und erklärten mir, dass bei der geplanten Platzierung im Garten eine Belästigung durch Rauch nicht zu erwarten sei. (Grundstücksgrenze je 15 m, zu den Nachbarhäusern je ca. 35 m und 50 m).
Wie kriegt eine Sauna Räder?
Ich habe mir einen zweirädrigen Treckeranhänger (für Wasser- oder Güllefass, 2 t beladbar) besorgt, schön abgeschmiergelt, rot lackiert, daruf einen Bohlenfußboden gelegt und per Ständerwerk (sagt man so?) ein Häuschen von 1,6 m x 2 m zuzüglich kleiner Vorbau darauf gebaut.
Im Gegensatz zu meiner ersten Bohlensauna habe ich auf sämtliche Tipps, auch aus diesem Forum, die darauf hinwiesen, dass eine Wandstärke von mindestens 4 cm unerlässlich wäre, gepfiffen (tschuldigung) und das Ständerwerk mit 2,8 cm dicken Hobeldielen verbaut. Aus meiner Erfahrung mit den 4cm-Bohlen, auf denen auch im Winter der Schnee nicht taute, schloss ich, dass durch 2,8 cm dickem, handelsüblichen Fichtenholz (Nut&Feder) die Wärme Stunden bräuchte, um nach außen zu dringen. Lediglich das Dach als wärmste Außenfläche habe ich mit 4 cm-Fichte belegt.
Auch nach dem dritten Saunagang ist die Wärme von außen auf dem Holz nicht zu fühlen. Sicherlich wäre ich bei einem E-Ofen auch etwas mehr auf Wärmedämmung aus, aber der Holzofen heizt sowieso. Und drei Stück Holz und etwas Anmachholz reichen allemal.
Das Holz habe ich gänzlich unbehandelt gelassen, weil es durch den Dachüberstand recht gut geschützt ist und Regen ständig wieder abtrocknet.
Problem:
Holzlofen in kleiner Sauna benötigt Raum, wegen dem Brandschutz, also Seitenabstände, Rückwandabstand und vor der Feuertür muss ausreichend Platz bleiben.
Als Ofen habe ich einen üblichen Kaminofen (Bauart 1; 7 kw) mit Glasfenster stehen. Die laut Betriebanleitung vorgesehenen 20 cm hinten und seitlich zu brennbaren Wänden sind eingehalten. Zusätzlich habe ich sicherheitshalber nochmals Fermacell-Brandschutz A1 verbaut. Das erschien mir noch etwas sicherer.
Als Wanddurchgang für's Rauchrohr habe ich ein spezielles Bauteil (Raab, ca. 160 €) eingebaut und sämtliche Brandschutzerfordernisse eingehalten.
Bei den nunmehr 3,2 m² und 80 cm freier Raum vor der Ofentür habe ich eine Liege von 2 m x 0,6m. Alleine liegt es sich hier recht luxeriös, zu zweit, gegenüber gehts halb sitzend noch sehr bequem und wenn man sich sowieso liebt, dann gehts auch liegend zu zweit.
Kleinste Ritzen sind mit frischer Schafswolle gestopft. Holzbehandlung gibts nicht.
Eine Aufguss allerdings auch nicht, aber zum Einen bin ich kein ausgeprägter Aufgussfan, zum Anderen steht ein alter Kupferkessel auf dem Ofen, dessen Wasser so langsam vor sich hin köchelt und die Luft nicht zu trocken werden lässt.
Jetzt habe ich meine kleine Sauna schon mehrmals angeheitzt und benutzt. Das Raumklima ist durch regelbare Zu- und Abluft prächtig.
Anheizzeit ca. 45 Min., ich gehe aber gerne schon nach 30 Minuten rein und fühle mich dann schon mal wohl.
Die Kosten halten sich in Grenzen:
Fahrgestell 100.-€,
Holz für Fußboden und Dach ca. 130 €
Holzgestell und Wände ca. 180 €,
Vorbau Boden und Treppe Douglasie, ca. 70 €,
Ofen gebraucht,
Bank und Fußbänkcken aus Espenholz (empfehle ich wärmstens), 70 €,
Kleinteile, Stützen, Fensterglas ... ca. 160 €.
Die Mobilsauna ist selbstverstänlich nicht wirklich richtig mobil, weil die Sraßenverkehrsordnung wahrscheinlich ziemlich strapaziert würde , wenn's über Straßen ginge. Sie wiegt insgesamt etwa 1 t und mit drei bis vier Leuten könnte ich sie im Garten umherschieben, wenn ich wollte. Oder vielleicht mit Pferdegespann durchs Dorf? Aber sie ist mobil, somit gemehmigungsfrei.
Meine erste Idee, einen Bauwagen zu verbauen, hatte ich schnell verworfen, weil ich gerne Holzwände, also alles ohne Dämmung und Tauwassergefährdung, Schimmel und Muff haben wollte.
Und wer zu meinen vielen Worten noch ein paar Bilder sehen möchte, der findet sie hier:
https://picasaweb.google.com/HerrHeri/S ... directlink
Und wer Fragen hat, oder Ideen oder auch Bedenken, Hinweise oder noch Tipps geben dazu geben möchte, den lade ich gerne zu einem Austausch ein.
Bin ja doch ein bischen gespannt, was der offenbar sehr sachverständige und emsige Herr Finsterbusch dazu sagen würde.
Vielen Dank an's Forum,
Herr Heri
nachdem ich kürzlich umgezogen bin und ich meine erste selbstgebaute, kleine Sauna im Garten zurück lassen musste, habe ich mir nun eine neue Gartensauna gebaut.
Ganz anders als meine erste Gartensauna (4 cm-Bohlen, E-Ofen), weil diese nun weit hinten im Garten stehen sollte, eine dicke Stromleitung schwierig zu verlegen war und mein Herz sowieso für einen Holzofen schlägt.
Weil ich mir bei meinen Planungen, Möglichkeiten und Unmöglichkeiten sehr viele Hinweise aus diesem Forum gezogen habe, möchte ich meine just fertiggestellte, kleine 2-Personen-Sauna mit Holzofen gerne vorstellen und mich vielleicht so bei den Forum-Emsigen bedanken.
Das größte Problem, was gelöst werden musste, betraf die Abnahme durch den Schornsteinfeger.
Hinsichtlich einer Genehmigung für eine Holzofensauna in dem kleinen, bereits vorhandenen Gartenhäuschen machte er mir wenig Hoffnung, insbesondere wegen Grundstücksgrenzen, Nachbarbebauung, Schornsteinhöhe.
Aber er machte mich auf eine schöne Möglichkeit aufmerksam:
Jede Befeuerungsanlage, die in einem festen Gebäude steht, bedarf seiner Genehmigung. Sofern eine Befeuerungsanlage jedoch mobil ist, wie zum Beispiel in einem Bauwagen, wäre sein Zuständigkeitsbereich nicht mehr tangiert.
Das hieß für mich, meine Sauna kriegt Räder und ich baue sie so, dass der Schornsteinfeger sie genehmigen würde, wenn sie keine Räder hätte, wenn Nachbarn nicht tangiert wären und - oberselbstverständlich - der Brandschutz gewährleistet wäre.
Die Nachbarn zu meiner Linken und Rechten waren mit meiner Idee sehr einverstanden und erklärten mir, dass bei der geplanten Platzierung im Garten eine Belästigung durch Rauch nicht zu erwarten sei. (Grundstücksgrenze je 15 m, zu den Nachbarhäusern je ca. 35 m und 50 m).
Wie kriegt eine Sauna Räder?
Ich habe mir einen zweirädrigen Treckeranhänger (für Wasser- oder Güllefass, 2 t beladbar) besorgt, schön abgeschmiergelt, rot lackiert, daruf einen Bohlenfußboden gelegt und per Ständerwerk (sagt man so?) ein Häuschen von 1,6 m x 2 m zuzüglich kleiner Vorbau darauf gebaut.
Im Gegensatz zu meiner ersten Bohlensauna habe ich auf sämtliche Tipps, auch aus diesem Forum, die darauf hinwiesen, dass eine Wandstärke von mindestens 4 cm unerlässlich wäre, gepfiffen (tschuldigung) und das Ständerwerk mit 2,8 cm dicken Hobeldielen verbaut. Aus meiner Erfahrung mit den 4cm-Bohlen, auf denen auch im Winter der Schnee nicht taute, schloss ich, dass durch 2,8 cm dickem, handelsüblichen Fichtenholz (Nut&Feder) die Wärme Stunden bräuchte, um nach außen zu dringen. Lediglich das Dach als wärmste Außenfläche habe ich mit 4 cm-Fichte belegt.
Auch nach dem dritten Saunagang ist die Wärme von außen auf dem Holz nicht zu fühlen. Sicherlich wäre ich bei einem E-Ofen auch etwas mehr auf Wärmedämmung aus, aber der Holzofen heizt sowieso. Und drei Stück Holz und etwas Anmachholz reichen allemal.
Das Holz habe ich gänzlich unbehandelt gelassen, weil es durch den Dachüberstand recht gut geschützt ist und Regen ständig wieder abtrocknet.
Problem:
Holzlofen in kleiner Sauna benötigt Raum, wegen dem Brandschutz, also Seitenabstände, Rückwandabstand und vor der Feuertür muss ausreichend Platz bleiben.
Als Ofen habe ich einen üblichen Kaminofen (Bauart 1; 7 kw) mit Glasfenster stehen. Die laut Betriebanleitung vorgesehenen 20 cm hinten und seitlich zu brennbaren Wänden sind eingehalten. Zusätzlich habe ich sicherheitshalber nochmals Fermacell-Brandschutz A1 verbaut. Das erschien mir noch etwas sicherer.
Als Wanddurchgang für's Rauchrohr habe ich ein spezielles Bauteil (Raab, ca. 160 €) eingebaut und sämtliche Brandschutzerfordernisse eingehalten.
Bei den nunmehr 3,2 m² und 80 cm freier Raum vor der Ofentür habe ich eine Liege von 2 m x 0,6m. Alleine liegt es sich hier recht luxeriös, zu zweit, gegenüber gehts halb sitzend noch sehr bequem und wenn man sich sowieso liebt, dann gehts auch liegend zu zweit.
Kleinste Ritzen sind mit frischer Schafswolle gestopft. Holzbehandlung gibts nicht.
Eine Aufguss allerdings auch nicht, aber zum Einen bin ich kein ausgeprägter Aufgussfan, zum Anderen steht ein alter Kupferkessel auf dem Ofen, dessen Wasser so langsam vor sich hin köchelt und die Luft nicht zu trocken werden lässt.
Jetzt habe ich meine kleine Sauna schon mehrmals angeheitzt und benutzt. Das Raumklima ist durch regelbare Zu- und Abluft prächtig.
Anheizzeit ca. 45 Min., ich gehe aber gerne schon nach 30 Minuten rein und fühle mich dann schon mal wohl.
Die Kosten halten sich in Grenzen:
Fahrgestell 100.-€,
Holz für Fußboden und Dach ca. 130 €
Holzgestell und Wände ca. 180 €,
Vorbau Boden und Treppe Douglasie, ca. 70 €,
Ofen gebraucht,
Bank und Fußbänkcken aus Espenholz (empfehle ich wärmstens), 70 €,
Kleinteile, Stützen, Fensterglas ... ca. 160 €.
Die Mobilsauna ist selbstverstänlich nicht wirklich richtig mobil, weil die Sraßenverkehrsordnung wahrscheinlich ziemlich strapaziert würde , wenn's über Straßen ginge. Sie wiegt insgesamt etwa 1 t und mit drei bis vier Leuten könnte ich sie im Garten umherschieben, wenn ich wollte. Oder vielleicht mit Pferdegespann durchs Dorf? Aber sie ist mobil, somit gemehmigungsfrei.
Meine erste Idee, einen Bauwagen zu verbauen, hatte ich schnell verworfen, weil ich gerne Holzwände, also alles ohne Dämmung und Tauwassergefährdung, Schimmel und Muff haben wollte.
Und wer zu meinen vielen Worten noch ein paar Bilder sehen möchte, der findet sie hier:
https://picasaweb.google.com/HerrHeri/S ... directlink
Und wer Fragen hat, oder Ideen oder auch Bedenken, Hinweise oder noch Tipps geben dazu geben möchte, den lade ich gerne zu einem Austausch ein.
Bin ja doch ein bischen gespannt, was der offenbar sehr sachverständige und emsige Herr Finsterbusch dazu sagen würde.
Vielen Dank an's Forum,
Herr Heri