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Dichtmasse hinter der Dampfsperre
Verfasst: 27. August 2014, 13:19
von U1300L-Arno
Hallo,
kleine Frage in Sachen Dampfsperre:
Bei der Dämmung eines herkömmlichen Hausdaches klebt man meines Wissens die (Kunststoff-)Dampfsperre auf die Balken mit spezieller Dichtmasse auf. Das geschieht deswegen, weil man beim Aufschrauben der Konterlattung mit den Schrauben die Dampfsperre ja wieder durchdringt und damit beschädigt. Die Dichtmasse sorgt dafür, dass eben trotzdem kein Dampf in den Dachraum eindringen kann und unter der Dampfsperre um die Schraube herum abgedichtet ist.
Die Frage:
Wie macht man das bei der Sauna ?
Klaro: Alu-Dampfsperre. Aber welche Dichtmasse wird darunter verwendet, bzw. welche hält Sauna-Temperaturen aus und dampft keine schädlichen Gase aus, wenn größer 100 Grad erhitzt ?
Ich habe seltsamerweise bei noch keinem Saunahersteller und in noch keinem Forum überhaupt ein Wort darüber gefunden, dass Dichtmassen unterhalb der (Alu-)Dampfsperre verwendet werden, und auch keine Aussage darüber, wie man so ´ne Dampfsperre überhaupt anbringt.
Aber wenn man eine Dampsperre aufbringt, ohne darunter eine Dichtmasse zu verwenden und anschließend die Dampfsperre mit den Schrauben der Nut-und-Feder-Bretter wieder durchbohrt, dann ist meines Erachtens die ganze Dampfsperre "für die Katz" und man hätte sich das Geld sparen können.
Vielen Dank im Voraus an die Wissenden in diesem Forum.
Verfasst: 28. August 2014, 08:27
von finsterbusch
zwischen wohnhaus und sauna gibt es wesentliche unterschiede,
beim wohnhaus geht es um ständige nutzung, also nicht nur um dampfdichtheit sondern auch winddichtheit, jedes "loch" bringt zugluft und wärmeverluste
bei der sauna geht es nur um eine verhinderung, das wärme,evtl.feuchtigkeitsreiche luft in die mineralwolle kommt,
hier ist kein dampfdruck da - nur der normale luftdruck ohne druckunterschiede, also dürfen auch kleine löcher in der alufolie sein, z.b. durch nageln,
wärmedämmung spielt in der privaten sauna auch eine untergeordnete rolle - zumindest in bezug auf die dauer der dämmung, bis zum nächsten saunieren in einer woche - keine chance!
also wie machen es die saunabauer? vorgefertigte teile auf böcken legen, auf die rahmenhölzer kaltleim - alufolie drauf, das hält! ob du es glaubst oder nicht,
sie nehmen auch keine aluklebebänder - ausdünstungen, ggfs. wird die alufolie überlappt, auch dort ggfs. kaltleim
frage beantwortet?
ach ja gartensauna - keine mineralwolle, sondern massicholz! warum? die dampfsperre aus aluminium verhindert zwar das feuchte von innen in die mineralwolle kommt, aber von der außenseite ist es ungeschützt! zusätzlich ist die gefahr von kondenswasser bildung in nähe der mineralwolle wesentlich größer (plötzliche klimaänderung, kaltes haus - aufheizen auf saunatemperatur - taupunkt!
Verfasst: 29. August 2014, 06:43
von U1300L-Arno
Okay, das erklärt´s. Danke für die Info.
Dein Tipp mit der Gartensauna macht mich etwas stutzig. Ich habe zwar keine Gartensauna, aber eine Wand der Sauna soll mit der Außenwand identisch sein. Die Außenwand ist in Holz-Ständerkonstruktion und ist insgesamt größer 31 cm dick. (von Außen nach innen: Zinkblech, 16 mm OSB, 30 mm Luftspalt, 60 mm Holzweichfaser, 18 cm Mineralwolle, 16 mm OSB - und dann halt Alu-Dampfsperre und Saunalattung).
Ich hatte gehofft, dass das dick genig ist und sich - mangels Feuchtigkeit von innen nach außen durch die Dampfsperre hindurch - auch kein Schimmel bilden kann.
Aber laut Deiner "Gartensauna-Info" dann doch ?
V.G.
Arno
Verfasst: 29. August 2014, 06:49
von finsterbusch
das ist eigentlich sehr gut gedämmt, zur sicherheit würde ich mal bei kalten außentemperaturen mit einem infrarotthermometer die kälteste stelle der wand ermitteln und dann dort eine art reviklappe einbauen,dann kann man evtl. entstehende probleme schnell erkennen...
Verfasst: 29. August 2014, 15:05
von U1300L-Arno
Ja, ich habe daran gedacht, zwei Drähte zu verlegen und nach ´ner Weile einfach mal den Übergangswiederstand zu messen. Der müsste ja unendlich sein, wenn keine Feuchtigkeit in der Wand ist.
Am Ende sehe ich aber auch nicht wirklich einen Unterschied darin, ob ich nun eine Sauna in einen Raum - z.B. ein Badezimmer - hinein stelle, oder ob die Sauna mit einer Wand an die Außenluft grenzt. Denn in Badezimmern ist im Zweifelsfalle die Raumluft sehr feucht und hat 20 Grad. Die gleiche Luftfeuchte und Temperatur hat dann auch die Sauna-Wand durchgehend. Wenn ich die Sauna nun aufheize, dann sind innen vor der Dampfsperre 100 Grad und außen (in der Wand) hinter der Dampfsperre 20 Grad. Macht 80 Grad Differenz und schwupps hat man auch wieder den Taupunkt überschritten und die Feuchtigkeit schlägt sich nieder in der Mineralwolle hinter der Dampfsperre.
Ist die Sauna und Alu-Dampfsperre nun an der (sehr gut isolierten) Außenwand - wie in meinem Falle - dann hat die Außenluft im Winter zwar vielleicht 0 Grad, ist aber dafür trocken. Klar, der Temperaturunterschied zwischen Sauna-Innerem und Außen ist dann 20 Grad größer oder sogar noch mehr. Aber die Feuchte ist geringer bzw. gleich Null und damit kann sich meines Erachtens weniger Tauwasser (wenn überhaupt) in der Wand bilden.
Zumindest allemal weniger, als wenn Waser aus der Badezimmerluft supplimiert.
Und im Sommer, wo die Außentemperaturen 20 Grad oder mehr betragen, ist die Situation meines Erachtens identisch, als ob man die Sauna in einen Raum - eben auch bei 20 Grad Zimmertemperatur - hinein gebaut hätte. Da wirds auch von außen her im Zweifelsfalle in der Saunawand feucht. Wichtig ist dann nur, dass die Konstruktion nach außen hin Diffussionsoffen ist und die Feuchtigkeit abtrocknen kann.
Und das kann sie ja bei mir - wie auch bei herkömmlichen Saunen in Elementbauweise.
Vielen Dank nochmal,
Viele Grüße,
Arno
Verfasst: 30. August 2014, 10:23
von finsterbusch
dein erster absatz ist i.o., die dann folgenden schlußfolgerungen aber ...ich sag einfach, die praxis widerlegt sie leider oft...schadensbilder hab ich jede menge,
an kalten (das ist relativ zu sehen, kann auch +10C sein) glatten flächen, an denen plötzlich warme luft (abwärme der sauna nach 2-3 stunden saunieren) trifft, bildet sich kondenswasser, wenn das dann nicht trocknen (weil es z.b. wenig zirkulation gibt), dann...