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Saunasanierung

Verfasst: 4. April 2012, 19:48
von Ole
Hallo liebe Saunagemeinde.

Vorerst einmal vielen Dank, das Forum hat mir in meinen Überlegungen bereits schon sehr geholfen. Nun zu meinen Sorgen:

Wir haben gerade ein Haus gekauft in dem seit 20 Jahren eine (wohl selbstgebaute) Sauna unter der Dachschräge ihren Dienst verrichtet.

Hier ein paar Bilder zur besseren Vorstellung:

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Eingang im Bad

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Innenansicht (die Decke und die Bänke sind bereits demontiert)

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Lüftung unter der Tür

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Deckenansicht

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Abluftrohr unter der Decke

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Das steckte aud dem Abluftrohr. Ich vermute über das Paiertaschentuch wurde die Abluft reguliert...

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Geschmolzene Reste der PE-Folie in der Ecke über dem Saunaofen. Man beachte auchdas angekokelte Styropor.

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Einblick in den Kniestock, hinter einer Porenbetonwand kommt noch Isolierung zum Vorschein, dann die Aussenwand

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Hinter dem Kniestock sieht man die Isolierung.

Thema 1 - Isolierung

Wir sind gerade dabei die Dämmung der Dachschräge und in der Decke zum Dachboden zu erneuern. Die vorhandene 140mm Zwischensparrendämmung wird erneuert und eine 60mm Untersparrendämmung vorgesetzt, Gipskarton davor und fertig.

Bei der (leider nötigen) Demontage der Saunadecke musste ich mich etwas wundern. Es wurde hinter dem Profilholz eine PE-Folie als Dampfsperre verwendet. Über dem Saunaofen - welcher unter der Schräge steht - ist diese komplett geschmolzen! Hinter der Folie sind 20mm Styropor, dann kommt bereits die Zwischensparrendämmung.

Die Wände (zum Bad, zum Flur und zum Kinderzimmer) bestehen von aussen nach innen aus:
100mg Porenbetonstein
20mm Styropor
PE-Folie
Profilholz

Nach allem was ich gelesen habe sollte ich wohl nicht nur die Decke erneuern, sondern auch Styropor und PE-Folie in der Wand durch Mineralwolle und Aluminiumfolie ersetzen. Auf Hinterlüftung der Profilholzbretter kann ich meiner Ansicht nach verzichten, da es sich um Innenwände handelt und die vorraussichtliche Nutzung gering ist (1-2x/Woche).

Frage 1: Muss ich definitiv alle Wände angehen?
Frage 2: Kann ich auf Hinterlüftung des Profilholzes verzichten?

Die Isolierung der Wände erscheint mir mehr als ausreichend. Meine Rechnung kommt auf einen U-Wert von 0,62 W/(m2*K). Zum Vergleich habe die auf dieser Internetseite angegebene Beispielwand mit 40mm Mineralwolle herangezogen, für die ich einen U-Wert von 0,75 W/(m2*K) berechnet habe.

Mein Plan bezüglich der Decke sieht vor den gleichen Dämmwert wie die Wände anzustreben. Dies würde ich je nach Material durch eine Mineralwollschicht von 51 - 56 mm erreichen (60mm Isover Topdec Deckenfilz haben wir in rauhen Menge da).

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Ich sehe zwei Varianten, die ich im obigen Bild skizziert habe.

Variante 1: Die neue Dämmung wird wie in den Nachbarräumen aufgebaut bis hin zum Gipskarton. Dann Hinterlüftung, Dämmung, Dampfsperre, Profilholz. Hier bei geht mir aber viel Platz verloren (die Schräge wäre nun 15 cm dicker als zuvor.) Dafür habe ich keine Kältebrücken nach draussen.

Variante 2: Ich verzichte auf die Untersparrendämmung und Gipskarton. Nach der neuen Zwischensparrendämmung folgt eine Hinterlüftung, dann die 60mm Mineralwolle, die nun der Sauna zugeschlagen wird, Dampfbremse und Profilholz. Hierbei würde ich in der Sauna nur 8cm verlieren. Variante 2 erscheint mir völlig ausreichend.

Frage 3: Variante 1 oder 2? Habe ich einen Denkfehler?

Vor dem Kniestock ist eine 100mm Porenbetonwand (wie in den anderen Wänden). Dahinter ist Mineralwolle, dann kommt die Aussenwand. Die Aussenwand ist von aussen gut gedämmt. Die Mineralwolle hier wollte ich eigentlich ersatzlos entfernen, da hier dann Luft zwischen Sauna und Aussenwand zirkulieren könnte. Sowohl die Sauna als auch die Aussenwand sind ausreichend gedämmt meiner Meinung.

Frage 4: Würdet ihr genau so vorgehen?


Thema 2 - Zuluft / Abluft

- folgt sobald Thema 1 abgearbeitet ist. -



Vielen Dank schonmal für eure Mühen!

Liebe Grüsse,
Ole

Verfasst: 4. April 2012, 22:55
von finsterbusch
jeder eigenbau ist verschieden, aber ich würde auf jeden fall - eben - nach diesen schrecklichen bildern - variante 2 wählen, noch besser wäre natürlich eine massivholzbabine, abluft nicht nach oben - sondern ins bad und dort über das fenster lüften

Verfasst: 5. April 2012, 13:45
von Ole
Danke für die schnelle Antwort.

Wie sollte ich denn da eine Massivholzkabine hineinbekommen? Oder meinst Du nur Schräge und Decke !?

Ich werde also ansonsten wie oben beschrieben vorgehen:
- Dämmung hinterm Kniestock raus
- Styropor durch Mineralwolle ersetzen, Plaste durch Alufolie.
- Decke nach Variante 2


Du hast bereits die Lüftung angesprochen. Hier ist die aktuelle Situation im Grundriss:

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Das Lüftungsrohr unter der Decke trifft sich mit der Badentlüftung, geht auf den Dachboden und von dort heraus aus dem Dach.

Die Zuluft kommt unter der Tür neben dem Ofen herein und ist über einen Schieber regulierbar.


Wenn du sagst "Abluft ins Bad und übers Fenster lüften", meinst du ich sollte das Deckenrohr ersatzlos verschliessen?

Wo kommt dann die Luft her, die unter der Tür heraus soll?

Muss das Fenster dann ständig geöffnet sein wenn die Sauna läuft?

Ich hatte schon herumüberlegt, ob man an das Deckenrohr einen Kanal anschliessen kann, den man bis hinter die Bank herunterführt. Allerdings bekäme ich den Kanal nur innerhalb der Sauna - hinter dem Profilholz verlegt. Was meinst du?

LG und frohe Ostern,
Ole

Verfasst: 8. April 2012, 09:56
von kusi_surfer
Hallo Ole,

so schrecklich sind die Bilder nun auch nicht - zumindest hätte ich nach dem Aufbau und 20 Jahre betrieb wesentlich übleres erwartet. Schön und gesund sind die Kondenswasserschimmelflecken dafür trotzdem nicht.

Zur Zu-/Abluft: Die Pysik hat vorgesehen das der Ofen kühle Luft erhitzt, diese dann erwärmt aufsteigt (Konvektion) sich im Raum 'abkühlt' und zirkkulirend und erkaltend wieder nach unten sinkt. Für die Zu-/Abluft gilt daher das die Zuluft (kühl) unten nahe dem Ofen eintritt, bzw. von der Luftzirkulation angesaugt wird. Die Abluft (verbraucht/feucht) im oberen Bereich abgeführt wird.

Für die Entfeuchtung ist die jetzige Bauweise quasi 'optimal' da sie Kaminartig nach oben geht, also an er heissesten Stelle den Weg für die heisse und feuchte Luft nach oben freigibt. Daher sind, bis auf den Abluftkanal selbst, die Feuchteschäden nicht so schlimm wie von mir befürchtet.

Allerdings führt die Abluft im oberen Bereich zu einem grosser Energieverlust weil die erwärmte Luft quasi direkt zum Dach hinaus geheizt wird. Und für das Saunaklima ist das sicher auch nicht optimal das ist aber schwer zu sagen da dies ggf. subjektiv einzuschätzen ist.

Die Abluft daher nicht ganz oben sondern wie vielfach beschrieben ~60 cm über dem Boden, mit 'Kanal' nach oben und dann nach aussen führen. Die Abluft wie von Finsterbusch beschrieben direkt in das Bad zu führen ist hier glaube ich die richtige Empfehlung - vorausgesetzt Du hast im Bad (Vorraum) eine Fenster bzw. geregelte Abluft während und für eine bestimmte Zeit nach dem Saunagang.

Zu der Ausführungsvariante:

Deine Variante 2 ist sicher eine 'ausreichende Variante' vorausgesetzt man arbeitet im Bereich der Alu-Dampfsperre sehr genau und dicht. Obwohl viele Unkenrufe beteuern das man 100% Dicht nicht hinkriegt (ist wohl faktisch wirklich nicht möglich) denke ich, basierend auf meinen Erfahrungen, bekommt man das 'ausreichend' Dicht hin.

Ausreichend bedeutet das bei dem Nutzungsverhalten 'Privatsauna' (s.u.) nie so viel Feuchte hinter die Sauna kommt das diese nicht wieder abgeführt werden kann. Und wenn Du vielleicht 1-2 Abluftöffnungen oben, über der Sauna nach vorne in das Bad vorsiehst sollte das dann - zusammen mit einer guten Alu-Dampfbremse funktionieren.
Nutzung als 'Privatsauna', da sag ich mal 1-2 mal die Woche 2-3h Sauna mit anschliessender Lüftung der Saunakammer über den Vorraum/Bad - ich mach Türe und Fenster nach draussen für ~30 min kpl auf - und dann noch das Fenster für 2-3 h gekippt. Am Folgetag dann nochmal die Türe auf wenn Zeit dafür ist.
Zur empfohlenen Massivholzsauna: Also, meine nächste Sauna wird auch eine Massivholzsauna. Ich glaube die Vorteile die Finsterbusch beschreibt ergeben ein tolles Saunaklima.

Bei Deine Einbausituation allerdings kann ich mir nicht wirklich vorstellen wie das gehen soll - zumindest im Eigenbau. Mir fehlen da auf jeden Fall die Massivholzbau-Erfahrungen. Kritisch sehe ich im Eigenbau Massivholzbauweise die notwendige 'Hinterlüftung' quasi rundherum hinzukriegen - ohne die ohnehin enge Raumsituation noch weiter zu verengen. Ich meinte bei Massivbauweise gibt es eine natürliche und erwünschte Abluft von Luft und Feuchte durchs Holzwerk nach Aussen und muss daher hinter der Saunawand abgeführt werden können. Ist der Platz da ist das sicher ein gutes und sicheres Konzept. Vielleicht kriegt der Profi das hin: Finsterbusch ist da der richtige Ansprechpartner

So, jetzt wieder zurück zum Ostereier suchen ... hoffentlich hat der Kerl die Dinger nicht in die Sauna gelegt da die Restwärme von gestern sonst eine riesen Sauerrei verursacht :lol:

kusi surfer

Übrigens: Tolle Skizzen Ole !!!

Verfasst: 10. April 2012, 17:26
von Ole
Hi kusi surfer!

Danke für deine nette und sehr ermutigende Anwort!

Ich bin jetzt dabei die alten Profilhölzer rauszureissen. Dampfsperre und Styropor werden folgen. Mineralwolle ist bereits besorgt. Mein Holzfachhändler führt Fichten-Saunaprofil A-Sortierung für 12,50 € - Ich denke das ist ganz ok.

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Das Holz ist weg - wir sehen uns in der Kaminsaison wieder...

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Die Dampfsperre hat wirklich ihr bestes gegeben auf ihre Grenzen hinzuweisen...


Zur Abluft: Ich habe jetzt die üblichen Dunstabzugshaubenkanäle und Adapter besorgt. Ich werde die Abluft oben an das Entlüftungsrohr zum Dach anschliessen und in der Ecke bis auf 50-60cm herunter führen. Dafür baue ich in der Ecke eine Blende vor die noch Lattung / Dämmung / Profilholz kommt. (siehe Skizze). Regulation per Schieber tüftel ich dann noch aus...
Der Aufwand die Abluft in den Vorraum zu führen wäre erheblich grösser.

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Ich werde nächste Woche wieder Bericht erstatten, bis dahin!

Ole

Verfasst: 10. April 2012, 23:40
von finsterbusch
man bekommt das auch in massivholz hin... nur...
eben nicht als laie (oder nur ganz schwer)
eben dann auch teurer...